Baustein 2 (Sekundarstufe I, Klasse 7 – 8)
1. Einführung in das Thema
Einer der Gründe, weshalb Lebensmittel weggeworfen werden und (unnötig) im Müll landen, ist das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD). Dabei müssen Produkte mit überschrittenem Mindesthaltbarkeitsdatum nicht zwingend ungenießbar sein.
In Verbindung mit dem Thema Lebensmittelverschwendung können das Mindesthaltbarkeitsdatum und das Verbrauchsdatum mithilfe dieses Bausteins thematisiert werden. Es ist aber auch möglich, die Thematik im Zusammenhang mit der Lebensmittelkennzeichnung (siehe Baustein 14) oder der Vorratslagerung (siehe Baustein 5) zu behandeln.
Zwei Einstiegsarten in das Thema sind möglich: Auf der einen Seite kann einleitend eine Untersuchung von unterschiedlichen Lebensmittelverpackungen, welche die SuS als Hausaufgabe von zu Hause mitgebracht haben, erfolgen. Die Lehrperson ergänzt eventuell fehlende Produkttypen. Auf der anderen Seite können sich die SuS in einem Partnerinterview über ihre eigenen Vorstellungen in Bezug auf das Mindesthaltbarkeitsdatum austauschen. Es ist auch möglich beide Einstiegsarten zu kombinieren.
Daran angeschlossen kann durch ein "Kugellager" klargestellt werden, was die Angaben Mindesthaltbarkeitsdatum („Min¬des¬tens haltbar bis ...“) und das Verbrauchsdatum (bei maximal 2 Grad zu verbrauchen bis ...) tatsächlich aussagen.
Wichtiger Bestandteil dieses Bausteins sollte auch sein, die Schülerinnen und Schüler in die Lage zu versetzen, durch Sinneswahrnehmungen selbst festzustellen, ob ein Lebensmittel noch genießbar ist.
Abschließend kann das Wissen in Form eines Rollenspiels oder mit der Szene-Stopp-Reaktion auf eine konkrete Alltagssituation angewendet werden.
2. Allgemeine Hinweise zu den Materialien
Die angebotenen Unterrichtshilfen sind je nach Alter der Lernenden und zeitlichem Rahmen anpassbar.
3. Mögliche Lehr- und Lernziele
Die Schülerinnen und Schüler sollen
4. Fragestellungen
5. Material
6. Hintergrundinformationen und weitere interessante Links, Literatur etc. für die Hand der Lehrperson
Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz: Das Mindesthaltbarkeitsdatum – BMELV sieht Aufklärungsbedarf
abrufbar unter:
http://www.bmelv.de/SharedDocs/Standardartikel/Ernaehrung/Wert-Lebensmittel/ZuGutFuerDieTonne/Mindesthaltbarkeit_kein_Verfallsdatum.htmlRapp, H. (2004): Schimmel auf Lebensmitteln: Abschneiden oder wegwerfen?
abrufbar unter:
http://foodwatch.de/spender__unterstuetzer/ernaehrungsfragen/frage_des_monats_maerz_2010/index_ger.htmlBundesministerium der Justiz; juris GmbH: Verordnung über die Kennzeichnung von Lebensmitteln
als PDF abrufbar unter:
http://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/lmkv/gesamt.pdfFraunhofer-Gesellschaft (2011): Keine Chance für Gammelfleisch.
abrufbar unter:
http://www.fraunhofer.de/de/presse/presseinformationen/2011/april/keine-chance-fuer-gammelfleisch.htmlVZ NRW (2011): Lebensmittelverschwendung und Mindesthaltbarkeitsdatum: Verantwortung nicht auf Verbraucher abwälzen.
Abrufbar unter:
http://www.vz-nrw.de/mediabig/180771A.pdfStudiensteckbrief "Cofresco-Studie"
Studiensteckbrief 'WRAP, Waste arising in the supply of food and drink to households in the UK'
Studiensteckbrief 'Untersuchung der Lebensmittel im Restmüll in einer oberösterreichischen Region'
Kugellager
http://www.sn.schule.de/~sud/methodenkompendium/module/2/4_5.htmPartnerpuzzle
http://www.schule-bw.de/schularten/grundschule/3gsinfos/8well/well_methoden/05a2-partnerp_meth.html
7. Hintergrundinformationen und weitere interessante Links, Literatur etc. für die Schülerinnen und Schüler
Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg: Mindesthaltbarkeitsdatum und Verbrauchsdatum.
abrufbar unter:
http://www.verbraucherportal-bw.de/servlet/PB/menu/1329374_l1/index.htmlVerbraucherzentrale NRW (2011): Kennzeichnung von Lebensmitteln. Verpackte Ware.
abrufbar unter:
http://www.vz-nrw.de/UNIQ133051703204826/link13351A.html#MindestTummel, B. (2011): Richtige Lagerung hält Lebensmittel frisch. Wie lagere ich Lebensmittel am besten?
abrufbar unter:
http://www.was-wir-essen.de/zubereitung/lagerung_frisch.phpLebensmittel auf dem Müll. Verschwendung beim Essen.
abrufbar unter:
http://www.checked4you.de/UNIQ133156581227925/lebensmittelmuell
Methodentyp: | Verpackungsuntersuchung |
Ziele: | Sensibilisieren für Unterschiede bei der Angabe von Mindesthaltbarkeits- und Verbrauchsdatum je nach Produkttyp; vertraut machen mit dieser Art der Produktkennzeichnung |
Inhalt: | Mindesthaltbarkeits- und Verbrauchsdatum auf Verpackungen untersuchen |
Dauer: | 20 Min. |
Material: | Fotos (lizenziert unter Creative Commons (CC) Lizenzen) mit Mindesthaltbarkeits- und Verbrauchsdatum. Verschiedene Lebensmittelverpackungen, die vorab gesammelt werden müssen |
Anleitung:
Die Schülerinnen und Schüler erhalten den Arbeitsauftrag in Partner- oder Kleingruppenarbeit auf den verschiedenen Lebensmittelverpackungen nach Datumsangaben zu suchen und die folgende Tabelle (Beispiel) auszufüllen:
Welche Lebensmittelverpackung? | Was für ein Datum steht darauf? | Was steht bei dem Datum noch dabei? |
Erbsendose | 12.03.2014 | mindestens haltbar bis |
Zucker | kein Datum | |
Hähnchenfleisch | 04.07.2014 | bei -2°C bis +4°C gekühlt zu verbrauchen bis |
... | ... | ... |
Wichtig ist hierbei, dass die Lebensmittelverpackungen so ausgewählt werden, dass Verpackungen mit leicht auffindbarem Mindesthaltbarkeitsdatum, Verpackungen mit schwieriger auffindbarem Mindesthaltbarkeitsdatum, Verpackungen mit Verbrauchsdatum und Verpackungen ohne Mindesthaltbarkeits- und Verbrauchsdatum dabei sind. Wenn möglich, sollte jede Gruppe Verpackungen aus allen diesen vier Kategorien erhalten.
Im Anschluss an die Partner-/Kleingruppenarbeit werden im Plenum die Unterschiede zwischen den verschiedenen Produktgruppen ermittelt. Ein Ergebnis hierbei könnte sein, dass in allen Gruppen die Verpackung von unbearbeitetem Obst und Gemüse keine Datumsangabe enthielt. Auf diese Weise oder durch das Partnerinterview kann in die Thematik eingestiegen werden.
Alternative:
Es ist auch möglich jedem Team nur eine Lebensmittelverpackung zu geben und die Unterschiede zwischen den verschiedenen Datumsangaben im Plenum zu erarbeiten.
Mindesthaltbarkeitsdatum – Ein K.O.-Kriterium zum Wegwerfen?
Methodentyp: | Partnerinterview (nach Wahl, D. (2006): Lernumgebung erfolgreich gestalten. Vom trägen Wissen zum kompetenten Handeln, 2. erw. Aufl. Bad Heilbrunn, S. 298.) |
Ziele: | Aufmerksam machen auf die eigenen (Fehl-)Vorstellungen |
Inhalt: | Eigene Vorstellungen und Umgang mit überschrittenem Mindesthaltbarkeitsdatum und verdorbenen Lebensmitteln |
Dauer: | 20 Min. |
Material: | Interviewfragebogen |
Anleitung:
Alle Lernenden benötigen einen Interviewfragebogen (kopiert). Die Schülerinnen und Schüler stellen abwechselnd ihrer Partnerin / ihrem Partner die Fragen, die auf dem Interviewfragebogen vorgegeben sind.
Wichtig hierbei ist der Ablauf: Person A stellt die Frage, Person B antwortet (Person A hört hierbei nur zu) und erst danach kann Person A Rückfragen stellen bzw. die eigene Antwort dazu nennen. An dieser Stelle können auch Diskussionen und Meinungsunterschiede entstehen. Danach stellt Person B die nächste Frage und Person A antwortet. Die Antworten können je nach zeitlicher Kapazität auch notiert werden.
Anmerkungen:
Die Einhaltung des Ablaufs ist deshalb wichtig, damit wirklich alle über ihr individuelles eigenes Verhalten nachdenken und nicht nur einer der beiden Partner die Antworten liefert. Die Partnerarbeit wurde gewählt, um einen geschützten Rahmen zum Austausch zu bieten und somit ehrliche Diskussionen herauszufordern.
Auf diese Weise oder durch die Verpackungsuntersuchung kann in die Thematik eingestiegen werden.
Alternative:
Wenn wenig Zeit vorhanden ist, können auch nur ein oder zwei Fragen gestellt werden, die lediglich in einer Murmelphase mit dem Partner oder der Partnerin besprochen werden. Da es in diesem Fall keine Sicherung im Plenum gibt, sollte doch eine Runde der Reflexion stattfinden. So kann im Rahmen einer Runde mit Stimmungskarten (rot = ich fühle mich nicht so gut/komisch, gelb = ich fühle mich wie vorher, grün = mir geht es super) nonverbal im Plenum gezeigt werden, wie die SuS den Austausch über die persönlichen Ansichten und Lebensgewohnheiten empfunden haben.
Interviewfragebogen
Person A |
Person B |
Du möchtest zu Hause zum Abendessen ein Käsebrötchen essen. Du weißt nicht wann der Käse und das Brötchen gekauft wurden. Was tust du um herauszufinden ob Käse und Brötchen noch essbar sind? |
|
Schaust du auf das Mindesthaltbarkeitsdatum bevor du eine Lebensmittelverpackung öffnest? |
|
Du möchtest gerne einen Joghurt essen und siehst, dass das Mindesthaltbarkeitsdatum vorgestern abgelaufen ist. Würdest du den Joghurt essen und warum? |
|
Auf einer Hackfleischverpackung steht "zu verbrauchen bis..." und das Datum von gestern. Würdest du das Hackfleisch noch verwenden? Begründe! |
Was geben Mindesthaltbarkeitsdatum und Verbrauchsdatum wirklich an?
Methodentyp: | Kugellager |
Ziele: | Abgrenzung von Mindesthaltbarkeitsdatum und Verbrauchsdatum |
Inhalt: | Eindeutige Definition von Mindesthaltbarkeits- und Verbrauchsdatum |
Dauer: | 25 Min. |
Material: | Infokarte Mindesthaltbarkeitsdatum, Infokarte Verbrauchsdatum |
Anleitung:
Die Infokarte Mindesthaltbarkeitsdatum und die Infokarte Verbrauchsdatum werden mehrfach ausgedruckt und laminiert, sodass die Hälfte der Schülerinnen und Schüler die Infokarte zum Thema Mindesthaltbarkeitsdatum, die andere Hälfte die Infokarte zum Thema Verbrauchsdatum erhält. Sie lesen in Einzelarbeit ihre Infokarte durch und notieren sich stichpunktartig, welche wesentlichen Informationen auf der Karte stehen. Lediglich die eigenen Notizen dürfen für die Austauschphase im Kugellager mitgenommen werden, damit ein Ablesen vom Text unterbunden wird.
Es werden mehrere Durchgänge empfohlen:
Im Anschluss an das Kugellager wird nochmals im Plenum wiederholt und abgegrenzt, worin der Unterschied zwischen Mindesthaltbarkeits- und Verbrauchsdatum liegt.
Anmerkungen:
Die Methode muss zuvor eingeführt sein bzw. genau erklärt werden. Die Kopiervorlagen sind auch farbig im Netz zu bekommen oder gedruckt zu bestellen.
Alternative:
Statt des Kugellagers kann auch die Methode Partnerpuzzle gewählt werden.
Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD): mindestens haltbar bis ...
... oft schmecken die Produkte bei richtiger Lagerung auch nach Ablauf des MDH noch gut. Sollte es Anzeichen dafür geben, dass ein Produkt nicht mehr einwandfrei sein könnte, sollte es auch nicht mehr verzehrt werden. |
Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD): mindestens haltbar bis ...
... oft schmecken die Produkte bei richtiger Lagerung auch nach Ablauf des MDH noch gut. Sollte es Anzeichen dafür geben, dass ein Produkt nicht mehr einwandfrei sein könnte, sollte es auch nicht mehr verzehrt werden. |
Verbrauchsdatum: zu verbrauchen bis ...
Kein Mindesthaltbarkeitsdatum / Verbrauchsdatum brauchen: z.B. ungeschältes Obst und Gemüse, Eis in Portionspackungen, Zucker, Salz, Kaugummi, bestimmte alkoholhaltige Getränke und Backwaren, die normalerweise innerhalb von 24 Stunden verzehrt werden. |
Verbrauchsdatum: zu verbrauchen bis ...
Kein Mindesthaltbarkeitsdatum / Verbrauchsdatum brauchen: z.B. ungeschältes Obst und Gemüse, Eis in Portionspackungen, Zucker, Salz, Kaugummi, bestimmte alkoholhaltige Getränke und Backwaren, die normalerweise innerhalb von 24 Stunden verzehrt werden. |
Riechen, Sehen, Schmecken, Wissen – was ist noch genießbar?
Methodentyp: | Wandzeitung |
Ziele: | Aufstellen von möglichst vielfältigen Kriterien zur Beurteilung der Genießbarkeit von Lebensmitteln |
Inhalt: | Geruch, Geschmack, Schimmel; Indikatoren für Lebensmittelverderb neben dem Mindesthaltbarkeitsdatum |
Dauer: | 60 Min. |
Material: | Text zur Sendung Quarks & Co. S. 4 – 9. oder Video-Mitschnitt der Sendung "Mindestens haltbar bis..." vom 12.10.1999, Plakatpapier, buntes Papier, Schere, Kleber, Stifte, Prospekte/Zeitungsausschnitte/Bilder aus einer Internetrecherche (zur Illustration), Fotos (lizenziert unter Creative Commons (CC) Lizenzen) mit verdorbenen Lebensmitteln aus dem Materialanhang. |
Anleitung:
Die Schülerinnen und Schüler lesen in Einzelarbeit bzw. als Hausaufgabe den kopierten Text (S. 4 – 9). Je nach Schülerzusammensetzung kann auch arbeitsteilig vorgegangen werden: Ein Teil der Klasse liest S. 4 – 5, ein Teil S. 6 – 7 und die anderen lesen S. 8 – 9.
Arbeitsauftrag:
Die Ergebnisse werden zunächst im Plenum zusammengetragen und im Anschluss daran wird eine Wandzeitung im Sinne einer Ergebniswand oder einer Informationswand erstellt. Mit Hilfe von Prospekten und Zeitungsausschnitten oder durch eine Bilderrecherche im Internet kann die Wandzeitung entsprechend mit Bildern versehen werden.
Anmerkungen:
Es ist zu empfehlen, bei der tatsächlichen Erstellung der Wandzeitung arbeitsteilig vorzugehen. So können zum Beispiel die drei Arbeitsaufträge von jeweils einer Gruppe auf der Wandzeitung umgesetzt werden. Außerdem kann damit eine Internetrecherche für eine passende Bebilderung verknüpft werden. Weitere Gruppenaufträge könnten die Bebilderung bzw. Internetrecherche sein.
Alternative:
Statt einer Wandzeitung können die Arbeitsergebnisse auch in Partner-/Gruppenarbeit als eine Art Ratgeber zusammengefasst oder als Tafelbild festgehalten werden.
Rollenspiel "Einkauf im Supermarkt"
Methodentyp: | Rollenspiel |
Ziele: | Anwenden der neu erworbenen Kenntnisse; Handlungsstrategien in konkreten Situationen entwickeln |
Inhalt: | Unterschied zwischen Mindesthaltbarkeitsdatum und Verbrauchsdatum in Alltagssituationen |
Dauer: | 15 Min. |
Material: | Rollenanweisung |
Anleitung:
Jeweils zwei Schülerinnen und zwei Schüler lesen die kopierte Rollenanweisung durch und bereiten sich auf ihre Rolle vor. Während sie das Rollenspiel vortragen, bekommt die Klasse den Arbeitsauftrag, zu überprüfen, ob alles richtig erklärt wurde, und sich für jede Situation zu überlegen, was man selbst tun/sagen würde. Darüber wird im Anschluss im Plenum nochmals diskutiert.
Anmerkungen:
Auf diese Weise können die vorangegangenen Inhalte abschließend wiederholt und gefestigt werden.
Alternative:
Die einzelnen Situationen können auch von drei verschiedenen Schülerteams vorgespielt werden.
Außerdem könnten die Inhalte auch in Quizform wiederholt werden.
Rollenspiel: Einkauf im Supermarkt
Sarah, Ermin, Asia und Moritz wollen am Sonntag zusammen kochen. Es soll Spaghetti Bolognese mit Salat und als Nachtisch Fruchtjoghurt geben. Sie gehen schon freitags gemeinsam einkaufen und brauchen folgende Zutaten:
Rinderhackfleisch, Karotten, Kopfsalat, Tomaten, Zwiebeln, JoghurtAsia und Moritz wissen noch nicht so gut Bescheid über das Mindesthaltbarkeits- und Verbrauchsdatum. Sie wollen aber gerne von Sarah und Ermin mehr darüber wissen.
Sarah und Ermin haben in der Schule bereits einiges über das Mindesthaltbarkeits- und Verbrauchsdatum erfahren. Sie erklären Asia und Moritz, was sie darüber wissen.
- Situation 1:
Asia nimmt eine Packung Rinderhackfleisch aus dem Kühlregal und legt es in den Einkaufswagen. Sarah entdeckt, dass auf der Hackfleischverpackung das Datum vom Samstag aufgedruckt ist und reagiert darauf.
- Situation 2:
Moritz entdeckt, dass Fruchtjoghurt reduziert angeboten wird. Er sieht aber, dass auf diesem das Datum vom Samstag aufgedruckt ist. Da er ja vorhin beim Hackfleisch erfahren hat, dass man die Lebensmittel mit überschrittenem Datum nicht mehr essen soll, will er es zurücklegen. Ermin reagiert darauf.
- Situation 3:
In der Gemüseabteilung suchen Asia und Moritz nach dem Mindesthaltbarkeitsdatum. Sarah und Ermin erklären. Die vier diskutieren, wie sie trotzdem noch sicher sein können, dass das Gemüse am Sonntag noch frisch ist.
Szene-Stopp-Reaktion "Einkauf im Supermarkt"
Methodentyp: | Szene-Stopp-Reaktion (nach Wahl, D. (2006): Lernumgebung erfolgreich gestalten. Vom trägen Wissen zum kompetenten Handeln, 2. erw. Aufl.. Bad Heilbrunn, S. 309) |
Ziele: | Anwenden der neu erworbenen Kenntnisse; Handlungsstrategien in konkreten Situationen entwickeln |
Inhalt: | Unterschied zwischen Mindesthaltbarkeitsdatum und Verbrauchsdatum in Alltagssituationen |
Dauer: | 15 Min. |
Material: | Rollenanweisung |
Anleitung:
Dieser Baustein wird in Partnerarbeit durchgeführt. In jedem 2er-Team muss zu Beginn festgelegt sein, wer jeweils Person A und wer Person B ist.
Die Rollenanweisung wird als Folie auf dem Tageslichtprojektor aufgelegt. Die einzelnen Situationen sind noch abgedeckt. Zunächst muss sicher sein, dass alle Schülerinnen und Schüler die Rollenanweisung verstanden haben und auch die Methode klar ist.
Die Schülerinnen und Schüler führen danach die Situationen als parallele Partnerrollenspiele durch. Der Ablauf muss hierbei genau eingehalten werden:
Situation 1 wird aufgedeckt. Alle Teams lesen sich die Situation durch.
Dann spielen alle 2er-Teams gleichzeitig das Rollenspiel. Person B spielt in Situation 1 die Rolle des Moritz vor und Person A reagiert sofort darauf.
Danach wird Situation 2 aufgedeckt. Person A spielt nun die Rolle des Moritz und Person B reagiert sofort darauf. Wichtig ist hierbei, dass die Schüler rasch in ihrer Rolle reagieren und zuvor nicht darüber diskutieren, wie sie reagieren möchten.
Über die Ergebnisse wird im Anschluss im Plenum nochmals diskutiert.
Anmerkungen:
Auf diese Weise können die vorangegangenen Inhalte durch eine gleichzeitige Aktivierung aller Schülerinnen und Schüler abschließend wiederholt und gefestigt werden. Die Methode muss jedoch bereits bekannt sein bzw. zuvor genau erklärt werden. Die parallele Partnerarbeit ermöglicht hierbei, dass die Schülerinnen und Schüler sich nicht sofort vor der ganzen Klasse präsentieren müssen, weil jeder mit seinem eigenen Rollenspiel beschäftigt ist. Somit kann die Handlung zunächst im geschützten Raum "erprobt" werden.
Alternative:
Außerdem könnten die Inhalte auch in Quizform wiederholt werden.
Szene-Stopp-Reaktion: Einkauf im Supermarkt
Rollenanweisung:
Ihr möchtet zusammen mit eurem Freund Moritz am Sonntag kochen. Es soll Spaghetti Bolognese mit Salat und als Nachtisch Fruchtjoghurt geben. Ihr geht schon freitags alle gemeinsam einkaufen und braucht folgende Zutaten:
Rinderhackfleisch, Karotten, Kopfsalat, Tomaten, Zwiebeln, JoghurtMoritz weiß noch nicht so gut Bescheid über das Mindesthaltbarkeits- und Verbrauchsdatum. Er will aber gerne von euch mehr darüber wissen.
- Situation 1 (Person A reagiert):
Moritz nimmt eine Packung Rinderhackfleisch aus dem Kühlregal und legt es in den Einkaufswagen.
Moritz: "So, das Hackfleisch haben wir also schon."Person A: Du entdeckst, dass auf der Hackfleischverpackung das Datum vom Samstag aufgedruckt ist und reagierst.
- Situation 2 (Person B reagiert):
Moritz entdeckt, dass Fruchtjoghurt reduziert angeboten wird. Er sieht aber, dass auf diesem das Datum vom Samstag aufgedruckt ist und will ihn zurücklegen.
Moritz: "Den Fruchtjoghurt kann man am Sonntag nicht mehr essen, weil das Verbrauchsdatum abgelaufen ist."Person B: Du reagiert darauf.
- Situation 3 (Person A reagiert):
Ihr seid in der Gemüseabteilung.
Moritz: "Wo ist denn in der Gemüseabteilung das Mindesthaltbarkeitsdatum?"Person A: Du reagierst darauf.
- Situation 4 (Person B reagiert):
Moritz: "Wie sollen wir denn ohne Mindesthaltbarkeitsdatum am Sonntag wissen, ob das Gemüse noch essbar ist?"
Person B: Du reagierst darauf.
[Stand: 26.10.2013]