Mein Kühlschrank im Hosentaschenformat! – Die richtige Lagerung von Lebensmitteln

Baustein 25 (Anregungen für Schülerinnen und Schüler mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung im Bereich Hauswirtschaft)

1. Einführung in das Thema

Ein große Einkaufstasche voller Lebensmittel, die möglichst schnell ihren Platz in der Küche finden sollen: Doch welcher Lagerort passt zu welchem Lebensmittel? Dieser Baustein beleuchtet die Lagerorte Kühlschrank, Gefrierfach, Vorratsschrank und Arbeitsplatte genauer und begleitet die Schülerinnen und Schüler mithilfe eines individuellen Buddy Books – ein selbstgemachtes Heft im Hosentaschenformat – durch den Lager-Dschungel.

 

2. Allgemeine Hinweise zu den Materialien

Dieser Baustein stellt eine Ergänzung zu dem Baustein 5 dar und soll Anregungen präsentieren, wie das Thema für Schülerinnen und Schüler mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung  konzipiert werden könnte. Selbstverständlich lässt sich nur schwer antizipieren, welches Leistungsvermögen die Lerngruppe aufweist. Die Lehrkraft entscheidet somit, welche Materialien und Ideen umsetzbar sind und kann diesen wie auch den vorangegangenen Baustein 5 für die Primarstufe als Fundus verstehen. Auch lassen sich die Materialien gut im gemeinsamen Unterricht nutzen und spezifisch aufbereiten.

 

3. Mögliche Lehr- und Lernziele

Die Schülerinnen und Schüler 

  • lernen den Kühlschrank, das Gefrierfach und den Vorratsschrank als Lagerort für Lebensmittel kennen.
  • erfahren exemplarisch, welche Lebensmittel an welcher Stelle des Kühlschranks bevorzugt gelagert werden.
  • fertigen ein Buddy Book an, in dem sie die korrekte Lagerung der Lebensmittel im Rahmen des Themas, aber auch im weiteren Verlauf des Hauswirtschaftsunterrichts, dokumentieren.

 

4. Fragestellungen

  • Welche Lebensmittel lagere ich im Kühlschrank?
  • An welcher Stelle des Kühlschranks lagere ich welche Lebensmittel?
  • Welche Lebensmittel lagere ich im Gefrierfach?
  • Welche Lebensmittel gehören in den Vorratsschrank/auf die Arbeitsplatte in eine Schale?

 

5. Hintergrundinformationen und weitere interessante Links, Literatur etc. für die Hand der Lehrperson

Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (2012): Lagerung von Lebensmitteln. Die wichtigsten Tipps.
http://www.bmelv.de/SharedDocs/Downloads/Verbraucherschutz/Checkkarten/CheckkarteLagerung_A4.pdf?__blob=publicationFile; Abrufdatum: 25.10.2013

Bundeszentrale für politische Bildung (2012): Think-pair-share.
http://www.bpb.de/lernen/unterrichten/grafstat/148908/think-pair-share;
Abrufdatum: 25.10.2013

Faltanleitung Buddy Book z.B. unter
http://www.brigg-paedagogik.de/images/stories/Ein%20Buddy-Book%20gestalten.pdf;
Abrufdatum 23.10.2013

 

Vorschläge für den Unterricht


Problematisierung

Ina und Katrin brauchen eure Hilfe bei der Lagerung ihres Einkaufs!
Das Thema wird mit einem Szenario zwischen Ina und Katrin eingeleitet, die ein Problem mit der Lagerung ihres Einkaufs haben. Anschließend erstellen die Schülerinnen und Schüler ein Buddy Book, in dem sie die richtige Lagerung von Lebensmitteln dokumentieren. Anschließend kann noch eine Nahrungszubereitung in Anlehnung an das Szenario stattfinden.

Methodentyp: Think, pair, share
Ziele: Die Lernenden können das Problem der Portionsgröße auf das Thema Lebensmittelabfall anwenden
Inhalt: Auseinandersetzung mit einem möglichen Szenario in Einzel- und Partnerarbeit und anschließender Besprechung im Plenum
Dauer: 60 Min.
Material:
  • Verpackungen von:
    • Hackfleisch, Spaghetti, TK-Basilikum, TK-Blätterteig
  • Realien:
    • Tomaten, Zwiebeln, Salat, Apfel gelagert in einer Einkaufstasche (angepasst an die Geschichte)
  • Kühlschrank mit Gefrierfach, Vorratsschrank oder Vorratsschublade, Arbeitsplatte mit Schalen alternativ:
  • Szenario:
    • M1: Ina und Katrin brauchen eure Hilfe bei der Lagerung ihres Einkaufs!

     

    Anleitung:
    Die Lerngruppe setzt sich in einem Stuhlkreis zusammen und die Lehrperson oder eine Schülerin bzw. ein Schüler liest das Szenario vor. Die Lehrperson präsentiert daraufhin die Einkaufstasche von Ina und Katrin (oder zeigt alternativ die Fotos) und regt die Schülerinnen und Schüler dazu an, über die Probleme der beiden nachzudenken. Dazu beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler im Rahmen der kooperativen Lernform „Think, pair, share“ mit den Fragen zum Text. Erst arbeiten jede bzw. jeder allein, nach einem Signal (Klingel, Gong) und einer vorher festgelegten Zeit tauschen sie sich in Partnerarbeit aus, um dann schlussendlich im Plenum Lösungsvorschläge zusammenzutragen. Die letzte Phase wird von der Lehrperson moderiert, Lösungen werden an der Tafel festgehalten.

    Ergänzung 1: Für Schülerinnen und Schüler, die nicht lesen und/oder schreiben können, können an dieser Stelle schon die Bilder des Kühlschranks, des Gefrierfachs, der Vorratsschublade und passenden Lebensmittel zum Einsatz kommen. Sie können die Lebensmittel ausschneiden und Vorschläge für die richtige Lagerung in den Kühlschrank, das Gefrierfach und die Schublade kleben oder im laminierten Zustand auch legen anstatt kleben.

    Ergänzung 2: Die Frage, warum einige Lebensmittel gekühlt und andere ungekühlt gelagert werden müssen, lässt sich an dieser Stelle auch noch weiter bearbeiten – eventuell im Zuge einer Differenzierung (kurzer Vortrag, Bilder zeigen, ...). Dazu bietet sich auch der Baustein 5 als Ergänzungsmaterial an.

    Hinweis: Es wird bewusst auf den Vorratskeller als Lagerort verzichtet, da dieser heutzutage generell seltener genutzt werden (kann) und außerdem in den wenigsten Schulküchen vorhanden ist. Dennoch kann dieser selbstverständlich nach Belieben der Lehrperson und den Rahmenbedingungen als weiterer Lagerort bzw. Ergänzung zum Vorratsschrank/Vorratsschublade hinzugezogen werden.

     

    M1:Ina und Katrin brauchen Hilfe!

    Ina und Katrin sind diese Woche mit dem Einkauf für Hauswirtschaft an der Reihe. Es soll Spaghetti Bolognese und als Nachtisch gefüllte Blätterteigtaschen mit Äpfeln geben. Nach dem Einkauf gehen die Beiden mit ihrer gefüllten Einkaufstasche zurück in die Schule. Kaum stehen sie in der Schulküche, gibt es ein Problem. Sie packen Fleisch, Tomaten, Spaghetti, Zwiebeln, tiefgekühlten Blätterteig, tiefgekühltes Basilikum und Äpfel auf die Arbeitsplatte. „Katrin, wo kommt das denn alles hin?“, fragt Ina ratlos. Katrin antwortet: „Ich bin mir da auch nicht so sicher! Das Fleisch kommt auf jeden Fall in den Kühlschrank. Aber was machen wir mit dem Rest?“ „Keine Ahnung, aber wir müssen uns auf jeden Fall beeilen. Jonas hat doch erzählt, dass die Lebensmittel so schnell wie möglich an den richtigen Platz müssen. Warum eigentlich?“ Katrin hat eine Idee: „Lass uns mal die anderen holen, vielleicht können sie uns helfen!“

     

    Aufgaben:

    Beantworte die folgenden Fragen erst allein (10 Minuten), sprich dann mit einer Partnerin oder einem Partner (5 Minuten) darüber und präsentiert die Antworten dann in der Klasse. Achte auf das Klingelzeichen!

    1. Welche Probleme haben Ina und Katrin?
    2. Warum hat Jonas erzählt, dass die Lebensmittel so schnell wie möglich an den richtigen Platz müssen?
    3. Kannst du den beiden helfen?

     

    Mein Kühlschrank im Hosentaschenformat

    Methodentyp: Buddy Book
    Ziele: Anfertigung eines Buddy Books zur Dokumentation und Sicherung der richtigen Lagerung von Lebensmitteln im Kühlschrank (im Vorratsschrank, ...)
    Inhalt: Anfertigung eines Buddy Books
    Dauer: 60 Min.
    Material:

    Auf Grundlage der Lebensmittel aus dem Szenario sollen die Schülerinnen und Schüler nun eine richtige Lagerung mithilfe eines Buddy Books dokumentieren. Ein Buddy Book ist ein kleines Heft, das selbst gebastelt und wie ein Buch umgeblättert werden kann. In der Regel bezieht sich eine Faltanleitung auf ein DIN A4-Blatt als Bastelgrundlage. Im Rahmen dieses Materials ist aber ein DIN A3-Blatt empfehlenswert, da die Seiten so mehr Platz bieten. Außerdem ist es sinnvoll, die einzelnen Schritte der Faltanleitung einmal zu falten und evtl. in ihrer Schrittigkeit an die Tafel zu kleben, um die Technik zu erleichtern. Für mehr Seiten können einfach zwei Buddy Books aneinander geklebt werden.

    Das Buddy Book kann acht Doppelseiten haben:

    • Gemüsefach
    • unterer Bereich des Kühlschranks
    • mittlerer Bereich des Kühlschranks
    • oberer Bereich des Kühlschranks
    • Gefrierfach
    • Kühlschranktür
    • Arbeitsplatte mit Schalen
    • Vorratsschublade

    Auf der linken Seite wird das Bild des jeweiligen Bereichs geklebt, auf der rechten Seite die Lebensmittel, die dort hingehören.

     

    Beispielseiten eines Buddy Books

    Eine Präsentation der Buddy Books im Plenum bietet sich an. Auch eine Ausstellung dieser kleinen Bücher im Rahmen eines Tages der offenen Tür ist sinnhaft.

    Ergänzung 1: Das Buddy Book kann beliebig im Laufe der nächsten Wochen mit weiteren Lebensmitteln gefüllt werden und so weitere Unterrichtsvorhaben begleiten.

    Ergänzung 2: Anschließend kann noch eine Nahrungszubereitung in Anlehnung an das Szenario stattfinden (Spaghetti Bolognese mit Salat, Blätterteigtaschen mit Äpfeln). Selbstverständlich lässt sich auch jedes andere Gericht in die Geschichte einbinden, sodass sich der Inhalt des Kühlschranks verändert.

     

    [Stand: 29.10.2013]