Ernährung und Verbraucherbildung im Internet
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Ernährungserziehung

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Bei dieser Definition handelt es sich um das Ergebnis einer Abstimmung der D-A-CH-Arbeitsgruppe zur Ernährungs- und Verbraucherbildung (Kontakt siehe unten).

In der Bildungsgeschichte und der aktuellen Bildungsdiskussion umfasst Erziehung eine intendierte und Normen geleitete Vermittlung von Wissen und Verhaltensregeln. Ernährungserziehung1 sind alle intendierten bzw. gelenkten Lernprozesse, die im Zuge der Ernährungssozialisation (Übernahme von Werten und Normen) im familiären, schulischen, beruflichen oder freizeitlichen Kontext ablaufen. Diese Lernprozesse können gezielt auf die Beeinflussung des Ernährungsverhaltens gerichtet sein oder andere Lernprozesse begleiten (z.B. Gemeinschaftserziehung: Erziehung zu regelkonformem Verhalten bei Tisch).
Ernährungserziehung beginnt im Allgemeinen mit dem 'Hineinwachsen' in die familiale Esskultur und der Auseinandersetzung mit deren esskulturellen Mustern. Sie erfolgt u.a. durch Gewöhnung, damit verbunden Geschmackskonditionierungen und Handlungsroutinen, durch Integrations- und Distinktionsmuster sowie Sanktionen.
Ernährungserziehung im schulischen Kontext erfordert Offenlegung, klare Definition und Begründung der zugrundeliegenden Normen und einen kritischen reflexiven Umgang mit Funktion und Macht von Erziehung.

1 Ernährungserziehung und -bildung werden in der öffentlichen Diskussion selten differenziert, wenn z. B. unter Ernährungserziehung verstanden wird: Prozess sozialer Beeinflussung des Ernährungsverhaltens mit dem Ziel einer gesundheitsfördernden Ernährungsweise zur Erhaltung und Förderung von Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden.

Erstellt von der D-A-CH-Arbeitsgruppe zur Ernährungs- und Verbraucherbildung

[Stand: 13.1.2010]