Salutogenese
Entscheidende Antworten auf Fragen nach der Entstehung und Erhaltung von Gesundheit gab Aaron Antonovsky 1987 mit der Einführung des Kohärenzgefühls. Das Empfinden von Kohärenz im Kontext der Gesundheit bezeichnet eine optimistische Grundeinstellung gegenüber unvorhergesehenen und belastenden Ereignissen, verbunden mit der Zuversicht, dass es Möglichkeiten der Bewältigung gibt. Es beinhaltet 1. die positive Erwartung, dass Entwicklungen geordnet, überschaubar, vorhersagbar und verstehbar sind (Verstehbarkeit = comprehensibility), 2. das Vertrauen, aus eigener Kraft oder mit fremder Unterstützung künftige Lebensaufgaben meistern zu können (Bewältigbarkeit = managebility), 3. die Überzeugung, dass künftige Ereignisse Aufgaben sind, für die ein tatkräftiger und emotionaler Einsatz sich lohnt und deren Sinnhaftigkeit (= meaningfulness) erkannt wird. Das Kohärenzgefühl beinhaltet 4. hohe Anpassungsfähigkeit an eine Welt, die reich an unausweichlichen Stressoren ist. Menschen mit einem starken Kohärenzempfinden wählen geeignete Strategien aus, um Stressoren zu bewältigen. Aufgaben empfinden sie eher als stimulierend, denn als überfordernd.
Quellen
Antonovsky, A. (1987): Unraveling the mystery of health. How people manage stress and stay well. San Francisco, London
[Stand: 13.1.2010]